Wir sind endlich wieder in einer Stadt! Ich kann kaum glauben wie sehr ich mich nach einem Bett und einer Badewanne sehne, während der Reverend und Mosley offenbar eine Art Rechnung mit dem seltsamen Händler zu begleichen haben die nicht warten kann.
Ehrlich gesagt beneide ich den armen Mann nicht. Der Reverend sieht aus als wären er und seine Laune heute Morgen der Hölle höchstpersönlich entstiegen. Das kann für niemanden etwas gutes bedeuten. Und ganz bestimmt nicht für einen Händler der versucht hat ihn übers Ohr zu hauen.
In der Loge herrscht eine seltsam umtriebige Stimmung. Ich frage mich, was alles passiert ist während wir in der Wüste waren. Aber ich werde mich wohl bis heute Abend gedulden müssen. Alan Frazier hat durchblicken lassen, dass er dann für uns Zeit hätte. Nun warten wir einmal ab was er zu erzählen hat.
Letzte Nacht hatte ich wieder einen Alptraum. David hat mich geweckt und ich habe ihm wieder erzählt was ich gesehen habe. Irgendwie verlieren Träume ihre Schrecken wenn man sie im Wachen nicht alleine durchlebt. Wenn ich ihm davon erzählt habe, hält er mich fest bis ich wieder eingeschlafen bin.
Ich wünschte, ihm fiele das so leicht wie mir. Davids Alpträume sind schlimmer als meine. Ich wecke ihn jedes Mal wenn ich aufwache. Aber ich glaube manchmal, dass er seinen Dämonen auch allein begegnen möchte ohne dass ich davon weiß. Ob er mich schlafen lässt, wenn ich nicht bemerkt habe, dass er aufgewacht ist?
Ich wünschte, ich könnte sehen was ihn so verfolgt. Was David erzählt ist furchtbar genug, aber ich möchte es sehen … selbst fühlen und verstehen. Ich will nicht vor seinen Erinnerungen beschützt werden oder vor seinen Alpträume. Ich will verstehen und ich will ihm helfen.
Aber was ich will, ist nicht wichtig. Jedenfalls noch nicht. Ersteinmal geht es nur darum ihn zu helfen.